Mittwoch, 11. November 2009

Das, das dazwischen liegt


Was ist "das, das dazwischen liegt"?

Vieleicht denkst du jetzt, dazwischen, da liegt das Nichts.
"Das, das dazwischen liegt" kann jedoch viel mehr sein als nichts. So ist z.B. eine Zahnlücke nicht einfach nichts, sondern etwas Eigenständiges, eine Lücke. Oftmals, und das ist beim Beispiel der Zahnlücke ziemlich augenfällig, kann in der Wahrnehmung die Lücke auffälliger sein als die Zähne rundherum. Ein weiteres Beispiel ist die Lücke im Datenfluss, der Medienbruch. Auch hier ist sehr einfach zu erkennen, dass die Lücke nicht einfach nichts ist, im Gegenteil. Viel Aufmerksamkeit und Zeit wird dazu gebraucht, den Medienbruch zu überwinden.

Wir nehmen "das, das dazwischen liegt" dann wahr, wenn wir an der Stelle wo nichts ist, etwas erwarten. In den genannten Beispielen ist das einen Zahn oder den ungehinderten Datenfluss. Es ist also von unserer Wahrnehmung und Erwartung geprägt, ob wir "das, das dazwischen liegt" als etwas erkennen oder nicht. Viel schwieriger ist, "das, das dazwischen liegt", zu erkennen, wenn wir nichts erwarten oder vermissen.

Wir werden da und dort aufgefordert uns bewusst zu machen, was wir denken. Ein wichtiger Hinweis, denn mit dem was wir denken, schaffen wir unsere Realitäten. Wenn wir jedoch "das, das dazwischen liegt", erkennen möchten, so müssen wir darüber nachdenken, was wir nicht denken. Ein paradox? Auf den ersten Blick scheint es so. Das Nichtdenken ist "das, das dazwischen liegt", zwischen dem Denken. Es ist der Raum ohne Gedanken, in dem Gedanken entstehen können, die nicht aus dem bewussten Denken entspringen. Es sind werdende Gedanken aus dem Zwischenraum des Denkens.

Der Philosoph René Descartes hat den Satz geprägt: "Ich denke, also bin ich." Wenn ich unsere Kultur anschaue, so muss ich davon ausgehen, das Viele den Satz verstanden als "Ich denke = ich bin". Damit ist der Satz jedoch weit verfälscht, er wird jedoch gerne von unserem Verstand so aufgenommen. Unser Verstand, unsere Gedankenmaschine plustert sich auf und möchte uns weismachen, dass wir sind was wir denken, dass das Denken unsere Identität ist. Wir sind jedoch mehr als das was wir denken. Wir sind auch das, was wir fühlen und wahrnehmen, aber auch das was wir nicht denken, nicht fühlen und nicht wahrnehmen. Paul Watzlawick, der Kommunikationswissenschafter hat den Satz geprägt: "Man kann nicht nicht kommunizieren". Er verweist hin auf das, das zwischen dem Kommunizieren liegt. Was wir nicht sagen ist auch eine Aussage. Was wir nicht denken ist auch Teil unseres Denkens.

Die Weite zwischen den Gedanken, das was wir nicht denken, ist genauso Ausdruck unseres Seins wie das, das wir denken. Nicht dass ich etwas gegen das Denken hätte! Das Denken ist wunderbar um zu reflektieren, zu hinterfragen, zu analysieren, zu synthesieren, Sprache zu formulieren und sich auszudrücken. So verwendet wird das Denken zum Hilfswerkzeug. So hilft das Denken bei der "Nachbearbeitung" dessen, was du und ich entdecken können in der Weite des Zwischenraumes, in der Weite dessen, das zwischen dem bewussten Denken liegt. "Das, das dazwischen liegt", ist ein grosses Entdeckungsfeld. Ich wünsche dir viel Freude auf der Entdeckungsreise.

Sonntag, 14. Juni 2009

Erweiterung der Denkgrenzen, unendlich plus 1

Was kommt nach unendlich? Gibt es unendlich plus 1?

Mathematiker haben es immer wieder geliebt, das Undenkbare zu denken und in mathematische Ordnung zu bringen. Julien Linassier leitet seien Artikel "unendlich plus 1" in der Spezialausgabe 2/05 der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft wie folgt ein: "Kann man nach dem Unendlichen einfach weiterzählen? Ja, und es hat sogar einen Sinn. Die transfiniten Zahlen dienen dazu, gewisse unendliche Mengen in eine Ordung zu bringen." Weiter unten erklärt er: "Transfinit" steht für "jenseits des Endlichen".

Statt hier den mathematischen Exkurs wiederzugeben will ich mich dem Thema "unendlich plus 1" spirituell-philosophisch annähern. In unserer Zeit-Raum-Realität erleben wir unsere Endlichkeit täglich. Zeitliche Endlichkeit erfahren wir beim prüfenden Blick in den Spiegel oder dem Blick auf die Uhr vor einem Abgabetermin. Die räumliche Endlichkeit zeigt sich wenn wir im Stau stehen oder den Kopf an einem Balken anstossen. In so einem Umfeld sich Unendlichkeit zu denken ist schon schwierig, umso mehr unendlich plus 1.

Und doch werden unsere höchsten Attribute und Auszeichnungen für ausserordentliche Leistungen aus der Aura des Unendlichen gewählt. Seit dem Sieg von Roger Federer an den French Open am letzten Wochenende trägt er Titel wie "definitiv bester Tennisspieler aller Zeiten" oder seine Leistung wird umschrieben mit "dieser Sieg macht Roger Federer definitiv unsterblich". Um unsere Affinität zur Unendlichkeit bewusst zu machen, reicht also bereits die Tagespresse.

Mehr aus spiritueller Sicht erlaube ich mir die Frage: meinst du, dass ein unendlich grosser Gott Mühe hat über unsere Unendlichkeitsvorstellungen hinauszugehen? Wie lächerlich tönt es für ein Bewusstsein das schon immer war, immer ist und immer sein wird, dass etwas unsterblich sein soll? Nach den meisten Religionen wurde die Welt in der wir leben von einem Gott erschaffen. Wenn also ein Gott unsere Welt, unser Universum erschaffen will (wollte), ist es dann nicht logisch und sinnvoll, dass dieser Gott ausserhalb der geschaffenen Realität existiert? Also ausserhalb unserer Endlichkeit? Wenn also dieser Gott ausserhalb unserer Endlichkeit existiert, so ist wohl seine Vorstellung von unendlich nicht das gleiche Unendlich wie das Unsere, oder?

Oder anders gesagt: Wenn wir Gott suchen mit der Vorstellung, dass er sich in unserer Unendlichkeit befindet, so bleiben wir im Raum unserer Unendlichkeit stecken und können die wahre Grösse dieses Gottes, ausserhalb unserer Unendlichkeit, nicht erfahren. Die wahre Grösse des Göttlichen beginnt folglich ausserhalb unserer Vorstellung von Unendlich, also bei unendlich plus 1. Einverstanden?

Samstag, 2. Mai 2009

Ich bin, also bin ich

Was brauchst du um zu sein?
Laut dem Philosophen René Descartes ist das Denken der Schlüssel um festzustellen zu sein. Er hat den berühmten Statz geprägt "Cogito ergo sum", "ich denke, also bin ich".
Bei vielen Menschen ist das Fühlen der Schlüssel um festzustellen zu sein "ich fühle, also bin ich". Oft gilt das auch dann noch, wenn die Gefühle im Leiden sind, was gleichbedeutend ist mit "ich leide, also bin ich". Woran erkennst du, dass du bist? Ist es das Denke oder das Fühlen? Oder ist das Tun der Schlüssel um festzustellen zu sein? "Ich tue, also bin ich" und seine Untervarianten "Ich diene, also bin ich" oder "Ich verdiene, also bin ich", was dann eher in Richtung von Haben geht, also "Ich habe, also bin ich" und "Ich habe Erfolg, also bin ich".

Bekanntlich gibt es viele Wege nach Rom - genauso gibt es verschiedene Wege, sein Sein festzustellen. Für mich ist "Ich bin" bereits eine vollständige Beschreibung, sie wird jedoch greifbarer durch die innere Bestätigung "Ich bin, also bin ich". Wie aber wird das "ich bin" zum Schlüssel um festzustellen zu sein? Es geht darum, wieder zu lernen, "ich bin" zu erfahren. Ein möglicher Weg dazu ist, mit den obigen Varianten von "ich ..... , also bin ich" zu spielen und so das Sein von verschiedenen Seiten her zu erfahren und so sich das reine "ich bin" heranzutasten. Herzlichst Reto

Montag, 27. April 2009

Lichtbrücken - Energiebrücken - Wellenlänge

Liebe(r) Blog-BesucherIn,

was genau kannst du dir unter einer Lichtbrücke vorstellen? Grundsätzlich haben Lichtbrücken die gleiche Aufgabe wie gewöhnliche Brücken. Sie verbinden und erleichtern den Übergang von A nach B.
Licht steht hier stellvertretend für verbindende Energie. Du erlebst das auch, wenn du einem Menschen begegnest in Leichtigkeit, du kennst ihn nicht, aber da ist eine natürliche Verbindung. Ja, dazu gibt es viel Literatur - ist es die Nase (du kannst die Person gut riechen), ist es das Auge (der Mensch gefällt dir), ist es das Ohr (die Stimme ist sympathisch), ist es das Spüren (die Person fühlt sich gut an) - oder ist es ein Gefühl von gleicher Wellenlänge. Ja, so eine Brücke baut darauf auf, dass zwei Menschen in mindestens einem Bereich in Resonanz gehen.
Es könnte auch Energiebrücken heissen, aber der Begriff Energie ist schon so oft verwendet in verschiedensten Bereichen, dass mir der Begriff Lichtbrücke viel besser gefällt. Auch drückt Lichtbrücke die Leichtigkeit des neuen Bewusstseins besser aus als Energiebrücke.
In den letzten Monaten habe ich vieles aufgeschrieben, das über Lichtbrücken zu mir gekommen ist. Dieser Blog soll dazu beitragen, diese Informationen öffentlich zu machen in einer Form des Dialoges mit dir als Besucher des Blogs.
Ich wünsche dir und mir viel inspirierenden Austausch, Herzlichst Reto